Collage über Orpheus in der Unterwelt
Reaktorhalle München, 2012
Regie: Clara Hinterberger
Musikalische Leitung: Ulrich Nicolai, Bühne und Kostüm: Anika Söhnholz, Dramaturgie: Judith Kurz, Benedikt I. Stampfli, Musikalische Einstudierung: Tobias Peschanel, Arcis-Ensemble und Band kapitalspektakel / systemgüter / + Mit: Sängern der Musikhochschule München
Collage unterschiedlicher Musikwerke, (Musik von Philip Glass, Hans Werner Henze, Ernst Krenek, Jacques Offenbach, Claudio Monteverdi u.a.) musikalischer Improvisationen, Jazz und der Noise-Band kapitalspektakel / systemgüter / +.
Suchen, Fluchen, Scheitern, Realismus, Surrealismus, Mythen, Helden, Unterwelten, Rituale, Brüche, Liebe, Fremde, Improvisationen, Sehnsüchte, Ankommen.
Orpheus in der Unterwelt, an der Grenze zwischen Diesseits und Jenseits auf der Suche nach seiner verstorbenen Eurydike.
Seine Musik, sein Gesang lösen dort einen Moment des Stillstands aus – das Rad des Ixion stockt, Sisyphos ruht auf seinem Stein und die Götter selbst weinen zum ersten Mal in der Geschichte der Mythologie. Doch was sein Eindringen in diese Welt, in diese Gemeinschaft von Individuen, für Auswirkungen mit sich bringt, erfahren wir nicht.
Welche absurden Begegnungen ereignen sich in dieser Momentaufnahme, wie verhält sich die Fremdheit eines Orpheus zu einer ritualisierten Unterwelt? Fremd sind immer nur die Anderen, das Andere, die von einem Missverständnis in das nächste stolpern, auf der Suche nach Verständigung, nach etwas Verlorenem, nach Neuem. Doch irgendwann ist nicht mehr nur der Fremde auf der Suche nach seiner Eurydike, sondern jeder Einzelne scheint wie infiziert von dem Drang zu suchen, wonach gesucht werden muss – den Wunsch, eine Sehnsucht zu haben.
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