LOTTERIE DE LA VIE
Projektraum LOTTE, Stuttgart 2016
Performance im öffentlichen Raum: Eine Installation über glückliche Einsamkeit

Konzept, Umsetzung: Clara Hinterberger
In Zusammenarbeit mit: Nikolaus Witty, Erik Sturm

Eine Performance für Passanten: Lotterie de la vie setzt sich in verschiedenen Episoden mit Stuttgarter Stadtgeschichte auseinander. Zum Start werden biographische Facetten von Lotte Zrenners Leben in Stuttgart mit Objekten, Ton und Videoprojektionen dargestellt, die der Passant zufällig begegnen kann. Lautsprecherinstallationen außerhalb sprechen Passanten an, ziehen ihre Aufmerksamkeit auf das Geschehen im Projektraum – die Assoziation über eine „glückliche Einsamkeit“.

„Die Leut‘ müssen heimgehen und bloß jauchzen vor Fröhlichkeit. In der heutigen Zeit brauchst du was Lustiges. Ich brauch keine Freunde, ich brauch die Leut‘ auf der Straße. Ich rede mit jedem,“ sagt Lotte Zrenner, 88 Jahre, seit 60 Jahren wohnhaft in der Stuttgarter Willy-Brand-Straße neben dem Projektraum LOTTE, zwischen Kernerplatz und Neckartor, zwischen Stuttgart21 und Staatsgalerie. Hinter der Hausfassade in den Zimmern ihrer Wohnung durchdringen sich Gegenwart und Gedächtnis: Gemeinsam Aufstehen, Kochen, Fernsehen in einer Wohngemeinschaft mit dem Vergangenen.

Textausschnitte der TONSPUR: „Willkommen am Ende der Welt! Willkommen Du Erinnerung. Willkommen Du verlassenes Haus. Willkommen ihr Geister der Worte an den Wänden. Willkommen. Wo sind wir hier? In einem Raum, der zu eng ist oder zu groß für unsere Liebe.  Es fehlt etwas. Das Leben ist kein Stierkampf, oder dauernde Extase, das Leben ist vielleicht ein Grillabend. Wenn zwei drei vier Leute zusammenstehen, dann ist das doch Wärme. Wir stehen hier zusammen, und fragen uns: „Was vermissen wir wirklich?“ Irgendwie hat man da dauernd überlastete Sicherungen.“

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