A  U  D  I  O  G  R  A  M  M

S t a d t t e i l k o m p o s i t i o n

Regie: Clara Hinterberger | Ausstattung: Theresa Scheitzenhammer | Dramaturgie: Ute Gröbel | Licht: Jonaid Khodabakhshi
Komposition: Samuel Penderbayne, Jacopo Salvatori, Tom Smith |

Mit: Ines Hollinger / der chor

Für die Eröffnung des HochX Theaters, der Spielstätte für Theater und Live Art in Münchner, 2016

A u d i o g r a m m  

S t a d t t e i l k o m p o s i t i o n

Bei der ersten Begehung des HochX fanden wir ihn, versteckt unter der Podesterie: Einen vergessenen Orchestergraben. Diese Entdeckung war Inspiration für das Musiktheater-Projekt. Das Team begab sich auf die (Klang-)Spuren dieses Ortes und seiner Bewohner*Innen. Sie tauchen ein in Geschichte und Alltagskultur dieses Münchner Stadtteils. Welche Menschen drängten sich hier, auf engstem Raum? Welche Klänge und Geräusche haben sie hinterlassen? Wie hat sich die Nutzung diese öffentlichen Raumes über die Jahre verändert?

Aus dem gesammelten Recherchematerial entstand eine szenisch-musikalische Installation für Chor, Solistin und ein Dutzend Lautsprecher über die Bedeutung des öffentlichen Raumes und  seine Nutzungen.

Jeder Ort hat seinen spezifischen Klang, der sich aus Musik, aus Atmosphären, Rhythmen und Geräuschen zusammensetzt. Nach Georg Simmel ist für viele Menschen der akustische Raum eigentlich das, „was für sie einen Ort als Heimat bestimmt.“  Klänge können aber auch ein Politikum sein. Ein Konfliktstoff zwischen Menschen, die einen verdichteten urbanen Raum teilen und immer wieder neu aushandeln müssen: Grenzen zwischen privat und öffentlich, Eigenem und Fremdem. Und schließlich sind Geräusche auch Indikatoren für eine Störung des öffentlichen Lebens: Lange war es in der Münchner Innenstadt nicht so still wie am 22. Juli 2016, dem Tag des Amoklaufs im Olympia-Einkaufszentrum. Nur die Sirenen und die Helikoptergeräusche der Einsatzkräfte waren weithin zu hören. „Der öffentliche Raum ist das Beste, was unsere Städte zu bieten haben. Man muss diese urbane Bühne des Lebens wahrnehmen, wertschätzen und verteidigen, mehr denn je“ – Laura Weissmüller.