HÄNDEL.KAFKA.KLEE. EINE COLLAGE

Musik: Surrogate Cities – Heiner Goebbels, Barockmadrigale, Händel, Winterreise – Schubert, Texte: Kafka, Klee, Zeitungsartikel, Xavier Duringer Reaktorhalle München, 2013

Regie: Clara Hinterberger
Bühne: Theresa Scheitzenhammer, Alena Georgi, Kostüme: Anke Laerenberg, Dramaturgie: Jessica Schüßel, Mit: Philipp Lind, Amanda da Gloria, Sandro Schmalzl, Kathrin Filip, Martin Ruhland (Schlagzeug), Tobias Peschanel (Klavier), String Quartett, Luis Reichert (Jazztrompete, Fatima Dramé (Jazz-Gesang)

In Zufall, Überraschungen, Straßenkreuzung, Alltag, Entscheidungen, Freiheit und Fremdheit bewegen sich die beiden Schauspieler und die drei Sänger und untersuchen mit dem mehrköpfigen Musikerensemble, wie sehr das Wissen um die Zerbrechlichkeit der eigenen Individualität zu einem festgesetzten Alltag beiträgt.

Der Abend setzt sich mit dem Klang der Städte und den Konsequenzen von Stille auseinandersetzt und fragt nach den Umständen der Kommunikation, den Auswirkungen immerwährender Geräusche und ansteigendem Lärm. Ist Verkehrsrauschen die beruhigende Spieluhr des 21.Jahrhunderts? Ein Ort permanenter akustischer Überreizung und ständiger Beschleunigung. Welche Rolle nimmt Musik in der Polyphonie der Geräusche ein, welchen Gegenpol setzt sie? Die szenisch-musikalische Collage “Händel.Kafka.Klee” zeigt Figuren, die durch globalisierte Stadträume wandeln, sie durchziehen wie Motorengeräusche. Dabei sind sie stets auf der Suche nach ihrer persönlichen Heimat, gleichzeitig aber auch nach dem Fremden, etwas Verlockend-Unbekanntem. Sie widmen sich Verrichtungen, Vergnügungen und emotionalen Bindungen, um darin Sicherheit, Ordnung und Zugehörigkeit zu erlangen. Was manchmal klingt wie ein Reisebericht, ist vielleicht eher der Versuch, sich zurechtzufinden in einem städtischen Leben zwischen den Veränderungen, der Erschöpfung und der Hektik des Alltags. In der Begegnung zweier Rhythmen, dem Takt des Kollektivs und dem Puls des Einzelnen, changieren die gehetzten Stimmen zwischen dem Rückzug ins Private, dem Vorbeileben aneinander und wieder der Sehnsucht nach Anschluss.

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